Zukunft Boniswil will zu diesem Thema Impulse aufnehmen und solche setzen, damit die Gemeinde nicht zum Schlafdorf ohne Treffpunkte wird.
Boniswil wird durch die sich kreuzenden Kantonsstrassen in vier Teile geschnitten. Die Seetalstrasse, sowie die Seenger- und Leutwilerstrasse bestimmen mit ihrem hohen Verkehrsaufkommen in grossem Masse die Wohnqualität und den Austausch zwischen den Quartieren. Ebenso stellen die Hauptstrassen für die Schulwege der Kinder oft gefahrenreiche Momente dar. Zwar werde an den neuralgischen Querungen Lotsendienste organisiert, doch in der Freizeit sind die Hauptstrassen oft Hindernisse, die den Langsamverkehr zu Fuss und auf zwei Rädern erschweren. Um die Hauptstrassen zu entschärfen, setzt sich Zukunft Boniswil dafür ein, dass Massnahmen baulicher und verkehrsregelnder Art (z.B. mit signalisierten Velostreifen, Tempobegrenzungen) getroffen werden.
Ebenso ist die Verkehrsregelung in den Quartierstrassen nicht mehr zeitgemäss. Während in den Nachbargemeinden auf Quartierstrassen zunehmend Tempo 30 eingeführt wird, ist diese Diskussion in Boniswil immer wieder eingeschlafen. Zukunft Boniswil ist der Meinung, dass die Quartierstrassen den dort ansässigen Bewohnerinnen und Bewohner gehört. Die Kinder sollten auf den Strassen spielen und die Erwachsenen sich dort begegnen können. Auch wenn die Quartierstrassen durch Fahrverbote mit Ausnahmen für Zubringer geregelt werden, wäre es an der Zeit, das erlaubte Tempo auf 30 zu drosseln.
Angesicht der komplexen regulatorischen und strukturellen Massnahmen, die für die Haupt- und Quartierstrassen zu bewältigen sind, wird Zukunft Boniswil den Gemeinderat bitten, einen zeitgemässen Kommunalen Gesamtplan Verkehr (KGV) in Auftrag zu geben, der den heutigen Bedürfnissen der Bevölkerung und der energetischen und ökologische Situation gerecht wird.
Erfreulicherweise konnten bisher die Dorfläden, der Volg sowie der Frischmarkt (der eigentlich bereits auf Hallwiler Boden liegt) dank grosser Anstrengungen der Betreibenden (u.a. durch Erweiterung der Öffnungszeiten, Anpassung des Sortiments und Implementierung der Poststelle im Volg) überleben. Hinzu kommen die Fachgeschäfte, die dem bisherigen Lädelisterben getrotzt haben und dank der guten Integration im Dorf und regionalen Ausrichtung ihre treue Kundschaft bewahren konnten.
Hingegen sind von den ursprünglich vier Restaurants, die noch vor 15 Jahren im Dorf zur Auswahl standen, keines mehr offen. Dadurch hat die Gemeinde deutlich an Attraktivität verloren. Einen Stammtisch gibt es im Dorf keinen mehr und die Bewohnerinnen und Bewohner von Boniswil können sich seit mehreren Jahren nur noch auswärtig kulinarisch verwöhnen lassen. Dadurch hat die Bevölkerung einen wichtigen Treffpunkt für Geselligkeit und Zusammenhalt verloren – der lokale Bezug, der für eine lebendige Dorfkultur zentral ist, hat eine deutliche Einbusse erfahren.
Zukunft Boniswil setzt sich dafür ein, dass diese bedenkliche Entwicklung auf politischer Ebene ernst genommen wird und dass der Austausch über mögliche Lösungen gepflegt wird.
Boniswil hat in den vergangenen Jahren eine starke Bautätigkeit von Wohnhäusern erfahren – nicht zuletzt deshalb, weil die lang hängige BNO durch ihre mehrheitliche Genehmigung im Jahre 2018 die herbeigesehnte Planungssicherheit für Bauunternehmer zur Folge hatte.
Entstanden sind in dieser Zeit attraktive Wohnkomplexe mit Eigentumswohnungen sowie Wohnungen, die für den Mittelstand tragbar sind. Für sozial benachteiligte Familien ist hingegen Boniswil ein teures Pflaster geworden. Aus diesem Grund möchte sich Zukunft Boniswil dafür einsetzen, dass die Gemeinde auch den sozialen Wohnungsbau fördert, indem sie beispielsweise gemeindeeigenen Baugrund nur im Baurecht vergibt, mit der verbundenen Auflage, sozial günstigen Wohnraum für Familien zu schaffen.
Zukunft Boniswil setzt sich für eine zukunftstaugliche Gemeinde auch in den Bereichen Energie, Wasser und Ökologie ein. So begrüsst der Vorstand die kürzlich beschlossene Installation einer Fotovoltaik-Anlage auf Gemeindegebäuden und möchte sich auch für die Subvention und vereinfachte Genehmigung von privaten Solaranlagen im Dorf stark machen.
Aufgrund unsinniger Bestimmungen auf Bundesebene wird es Boniswil bald verwehrt sein, seine Quellen, die bis zum heutigen Zeitpunkt eine optimale Trinkwasserqualität garantierten, weiterzunutzen, und gezwungen sein, neue Wege für die Bereitstellung von Trinkwasser zu gehen. Zur Diskussion steht z.B. die Aufbereitung von Seewasser, was besonders absurd erscheint, weil die Bestimmungen die Aufarbeitung und Nutzung von Seewasser erlauben, hingegen die Reinigung von potenziell verunreinigtem Quellwasser bei den Reservoirs nicht. So gelangt das saubere Quellwasser in den See, wo es definitiv verunreinigt wird und von dort, wieder aufbereitet, in eine neu zu schaffendes Reservoir gepumpt wird. Die wirtschaftlichen und ökologischen Kosten würden riesig und nur im Verbund mit Nachbargemeinden zu bewältigen sein. Neuerdings wird auch die gemeinsame Nutzung des Grundwassers aus Seon evaluiert, was ebenso zu teuren Investitionen in die Infrastruktur sowie zu möglichen Abhängigkeiten führen könnte. Deshalb setzt sich Zukunft Boniswil dafür ein, dass über das "Gemeingut Wasser" ein offener und zeitnaher Diskurs geführt wird.
Die Natur und Diversität in und um Boniswil gilt es zu erhalten. Mit dem See, dem Aabach sowie dem Boniswiler Ried verfügt Boniswil über ein Naturparadies mit nationaler Ausstrahlung. So ist z.B. das Ried das grösste verbliebene Flachmoor im Kanton Aargau.
Zukunft Boniswil will auch hier sich dafür einsetzen, dass der Natur und der Landschaft Sorge getragen wird.